So entstanden unter ihrer Leitung Die Abdankungsfeier für Emilie Lieberherr wird am 12. Lauthals forderten sie die sofortige Verwirklichung des Stimm- und Wahlrechtes für Frauen auf allen politischen Ebenen. Zudem hat sie als Vorkämpferin des Schweizer Konsumentenschutzes eine Bekanntheit erreicht, die weit über die Kantonsgrenzen hinaus reichte.swissinfo.ch: Welche Bedeutung hat Emilie Lieberherr in der Schweizer Politik?Helmut Hubacher: Sie war eine Vorkämpferin für das Frauenstimmrecht, das hat sie national bekannt gemacht. Dort liesse sich nichts erreichen.Das konnte sie Koch nicht verzeihen. Eine, welche die kontrollierte Heroinabgabe vorantrieb, hiess Emilie Lieberherr. Kokain wird aktuell, erste Aidsfälle tauchen auf. Die engagierte Frauenrechtlerin und Konsumentenschützerin, Zürcher Stadträtin und Ständerätin Emilie Lieberherr ist tot. Januar ist Emilie Lieberherr im Alter von 86 Jahren an Nierenversagen gestorben. Bekannt geworden war sie vor allem in der zürcherischen Politik. Begründung: Es mache keinen Sinn, dass die SP in Bern mitarbeite. Das gehört dazu. Aber im grossen und ganzen war sie souverän genug, dass sie einen Strich unter eine Angelegenheit ziehen konnte.swissinfo.ch: Könnte man die Vollblutpolitikerin als eitel bezeichnen?H. Also es war öffentlich ein Thema.Darauf gab es einen komplizierten Austritt. Der Platzspitz war die Hölle. Januar 2011 - 18:05 publiziert Emilie hatte sich eine etwas härtere Hand gewünscht, als dies der Partei lieb war.Ich bin damals oft nach Zürich gefahren, um zu vermitteln. Angeführt wurde die Menschenmenge - gut sichtbar im roten Mantel - von Emilie Lieberherr. 1993
H.: Anfang der 1980er-Jahre hatte die erste Frau in der Zürcher Stadtregierung mit der Partei wegen der Jugendunruhen in Zürich grosse Differenzen. Stadträtin Emilie Lieberherr gesteht öffentlich ein, dass die Räumung des Platzspitzes, beziehungsweise die Beendigung der Drogenszene, gescheitert sei. Dann unternahm die Schweiz endlich einen mutigen Schritt. Man hatte immer das Gefühl, die Jugend gehöre weniger dazu.
Sie ist richtig in die Drogenpolitik eingestiegen. Das politische Urgestein, Ex-SP-Präsident Helmut Hubacher, erinnert sich an die politische Legende.Am 3. H.: Sie konnte durchaus Kritik einstecken. "Das Pfeifkonzert an jenem geschichtsträchtigen 1. Ein Aktionskomitee organisierte daraufhin als Ausdruck des Protests und der Empörung einen Marsch nach Bern, dem sich 5000 Personen anschlossen. Ich habe immer gesagt: Das Mauerblümchen ist nicht die Lieblingsblume einer politischen Persönlichkeit.Sie war auch ehrgeizig. Wenn Emilie eine Chance als Bundesrätin erkannt hätte, hätte sie sich schon engagiert. Ihr Job als Ständerätin für den Kanton Zürich war ihr nicht so wichtig wie ihr stadtzürcherisches Sozialamt.swissinfo.ch: Hätten Sie sich Emilie Lieberherr als Bundesrätin vorstellen können?H. Das ist wie bei jedem Politiker. Die Abhängigen konnten sich damit vor einer HIV-Ansteckung schützen (Aufnahme: November 1988). Unternehmenseinheiten der SRG swissinfo.ch: War Frau Lieberherr ein nachtragender Mensch?H. https://issuu.com/nzz-libro/docs/fellenberg_emilie_lieberherr_lp Später dann, als Zürich wegen der Zustände auf dem Platzspitz und auf dem Letten wegen des massiven Drogenelends europaweit bekannt geworden war, hat sie erkannt, dass die Drogenpolitik ein neuer Schwerpunkt sein musste.Dort hatte sie sich stark engagiert. Emilie Lieberherr konnte immer auf ihre Freundin Minnie Rutishauser zählen. Aber sie hat gesehen, dass die Zeit dafür noch nicht reif war als Frau im Bundesrat.Sie war nicht talentiert als Nummer Zwei. Gegen den Widerstand von Sozialvorsteherin Emilie Lieberherr, der Verfechterin einer humanen, auf Hilfe und nicht auf Druck fussenden Drogenpolitik, wurden neue drogenpolitische Grundsätze verabschiedet. Als Zürcher Politikerin ist sie eine nationale Figur gewesen.
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