Todestag Francos. Viele von ihnen sind inzwischen im Greisenalter, manche stützen sich auf Gehstöcke. Geschweige denn, nach den Toten zu suchen – damit diese endlich eine würdevolle Ruhestätte bekommen. Genauso wie vor einigen Monaten die Forderung des UN-Menschenrechtskomitees, „das Amnestiegesetz aufzuheben“. Forderungen nach offiziellen Untersuchungen, nach Wiedergutmachung und strafrechtlicher Aufarbeitung schmettert Rajoy mit dem Hinweis auf ein 1977 erlassenes Amnestiegesetz ab.

UN-Sonderberichterstatter Pablo de Greiff, der vor einem Jahr untersuchte, wie es in Spanien um die Vergangenheitsbewältigung steht, war schockiert: „Der Ort stellt für sich schon eine Verherrlichung des Franquismus dar.“ Und: „Solange sich im Zentrum des Monuments das mit Blumen geschmückte Grab des Diktators befindet, kann man sich dies nur schwer als Ort des Friedens und der Versöhnung vorstellen.“Während der Staat die Erhaltung der Franco-Gedenkstätte sogar mit Steuergeldern finanziert, werden die Opfer der Diktatur, ihre Nachfahren und Angehörigen ignoriert. Die maßgeblichen Stellen des franquistischen Staats, der Nationalrat, der Königliche Rat und die Cortes, waren durch seine Anhänger besetzt. Für diejenigen Spanier, die im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Wehrmacht in Russland kämpften, flossen seit einem Vertrag mit der Adenauer-Regierung 1962 Gelder in Millionenhöhe nach Spanien. Ein Tyrann, der von 1939 bis 1975 eines der schwärzesten Kapitel der Landesgeschichte schrieb. Spanien nach Franco: Der Übergang von der Diktatur zur Demokratie 1975-1982 (Deutsch) Broschiert – 15. Auch Deutschland spielt übrigens eine unrühmliche Rolle bei der Aufarbeitung der spanischen Vergangenheit. Das Bild stammt wohl aus dem Jahr 1975. Vor 40 Jahren starb Spaniens Diktator Franco. Zwangsarbeiter trieben eine Basilika in den Berg, in welcher der Diktator später begraben wurde. Nach wirtschaftlichem Niedergang zuvor, kam es in den 60er Jahren zu einem Aufblühen der Wirtschaft, … Neuer Premier wurde 1976 wurde im Zuge einer Strafrechtsreform die Bildung von Parteien wieder legalisiert. 39 Jahre sollte Franco dem spanischen Staat vorstehen. Rund 650 000 Republik-Anhänger flüchteten ins Ausland, zudem sollen etwa 30 000 Babys regimekritischer Mütter verschleppt worden und als „roter“ Nachwuchs von rechtskonservativen Franco-Getreuen zwangsadoptiert worden sein.Spaniens heutiger Regierungschef Mariano Rajoy, in dessen konservativer Volkspartei sich immer noch Anhänger des Franco-Regimes tummeln, lehnt es ab, den Franco-Opfern die Hand zu reichen. Und dessen Menschenrechtsverbrechen, denen zehntausende Regimegegner zu Opfern fielen, weder aufgeklärt noch gesühnt wurden – weshalb das UN-Menschenrechtskomitee Spanien nun scharf kritisierte.

Die ermordeten „roten“ Republikaner hingen sind bis heute für die konservative spanische Regierung tabu.Etwa 400 000 Franco-Gegner wurden übrigens vom Regime nach dem Krieg in Arbeitslagern und Gefängnissen interniert, viele von ihnen erlitten Folter. Mit dem Ergebnis, dass die Angehörigen nun auf eigene Faust auf Gräbersuche gehen und eventuelle Ausgrabungen selber bezahlen müssen. Kein Staatschef in Europa hat sich so lange an der Macht gehalten wie Francisco Franco. Der Geist des „Führers von Spanien“, wie sich General Francisco Franco anreden ließ, lebt immer noch: 40 Jahre nach seinem Tod ehren weiterhin hunderte Straßennamen und Monumente im Land den früheren spanischen Diktator. Walter Haubrich, Karin Schneider-Ferber, in: Geschichte 2/2001, S. 40 f.Presseartikel zur Umbettung Francos, in: welt.de, vom 21. Noch 2014 wurden über 360 000 Euro an insgesamt 50 Empfänger überwiesen. Vor 40 Jahren starb Spaniens Diktator Franco. „Wir wollen, dass endlich die Opfer anerkannt und die Familien entschädigt werden“, rufen die Demonstranten, die sich jeden Donnerstag auf dem Madrider Platz Puerta del Sol einfinden. Oktober 2019 Mitte Oktober 1975 erkrankte Franco, der immer deutlichere Zeichen von Mit Francos Tod war der Franquismus noch nicht am Ende.

Ihre „Plattform gegen die Straflosigkeit“ kämpft dafür, dass die Toten nicht vergessen werden und endlich eine Geste der Wiedergutmachung erfahren. Sie haben Folter und Repressalien überlebt oder sie sind Nachfahren jener, die unter Franco hingerichtet wurden. Auch nach dem Tod des Generals im Jahr 1975 war es in Spanien nahezu tabu, über Franco und seine Herrschaft zu sprechen. 40 Jahre nach Francos Tod : Die Vergessenen. Rund 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Madrid steht das augenfälligste Symbol dafür, dass es Spanien noch nicht geschafft hat, den Schatten Francos abzuschütteln: Dort befindet sich im „Tal der Gefallenen“ die gigantische Franco-Gruft, welche – nicht nur – ein Wallfahrtsort für Alt- und Neonazis aus ganz Europa geworden ist, auch an diesem 20.