Der Kausalzusammenhang dahinter läuft üblicherweise so: Die meisten Erbkrankheiten sind auf „rezessiven“ Genen kodiert – sie brechen nicht aus, wenn das entsprechende Gen des anderen Elternteils gesund ausprägt ist. Der dreizehnjährige Dauphin, Kronprinz Karl von Frankreich, wird zu Maximilians Schwiegersohn in spe.Dessen ungeachtet plant der inzwischen zum römisch-deutschen König gekrönte Witwer kaum acht Jahre später seinen zweiten Ehehandstreich gegen Frankreich. Als der Habsburger Rudolf I. Die Eltern waren Cousin und Cousine, deren Ehe nur mit Erlaubnis des Papstes hatte geschlossen werden können. Jahrhunderts hielten Karl für verhext, aber auch Exorzisten heilten ihn nicht. Der einzigartige Journalismus der Presse. Im Auftrag von Kaiser Franz Joseph I. porträtierte der Historienmaler zum Anlass des fünfzigjährigen Thronjubiläums die Doppelhochzeit der Enkel Maximilians I.

An Nachwuchs war trotz zweier wie üblich arrangierter Ehen nicht zu denken. Mediziner sprechen vom Vererbungsmodus der mandibulären Prognathie, eine Kieferfehlstellung, bei der die unteren Schneidezähne vor den oberen stehen und das Kinn überdurchschnittlich groß entwickelt ist. Karl II. Und so starb mit ihm die spanische Linie der Dynastie aus, der Traum vom friedlich erheirateten Weltreich endete im Erbfolgekrieg.Die Abergläubigen im 17. (1661-1700), erreicht er 0,254. Sobald aber Verwandte sich miteinander fortpflanzen, ist die Gefahr viel größer, dass die relevanten Gene von Vater und Mutter gleich sind – auch gleich belastet: Die Krankheit bricht aus.Ein so gut dokumentiertes Inzucht-Sample wie die Habsburger gibt es kein zweites Mal. Bei seinen genetischen Untersuchungen hat das Team um Gonzalo Álvarez auch die Kindersterblichkeit von acht Familien der spanischen Habsburger untersucht und dabei festgestellt, dass 80 Prozent der Kinder nicht älter als zehn Jahre wurden.
Die besondere Bedeutung der habsburgischen Heiratspolitik für die Dynastie hob ein Gemälde von Václav Brožík (Wenzel von Brosik) von 1896 hervor.
Vermutet hatte man es schon länger. Bis sie es gründlich verloren. Im Gegensatz dazu war der Oberkiefer schwächer ausgeprägt (Besonders stark ausgeprägt war der vorspringende Unterkiefer laut den Experten bei der spanischen Königin Zustandekommen kann die Vererbung solcher Merkmale auf verschiedene Arten: Ist ein dominantes Gen dafür verantwortlich, reicht es, wenn der dafür verantwortliche Erbgutteil von einem Elternteil kommt. Prompt wurden auch Bayerns Wittelsbacher, Englands Tudor, Italiens Farnese oder Portugals Braganza »kinnlastig«.Das Fatale an den endogenen Ehen war, dass die Degenerationserscheinungen von Generation zu Generation zunahmen. Habsburger heirateten Habsburger. Es wird berichtet, dass Karl II. Weitere Informationen: http://epaper.welt.de Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/204473336 Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte. Zumal das Ausbleiben des Kindersegens auch zur Annullierung der Ehe führen konnte.Das war im Übrigen keine unbegründete Sorge. War es also ein europäischer Krieg?Sein Machtstreben und religiöser Fanatismus kosteten Millionen das Leben: Wie Maximilian von Bayern einen regionalen Konflikt zum Dreißigjährigen Krieg machte.1815 endete das erste große Gipfeltreffen der Oberhäupter Europas. Der Wiener Kongress brachte neue Staaten hervor, ein neues Gleichgewicht - und neue Konflikte.Sollte die Erdgeschichte eine neue Epoche bekommen? Sie ist eine Nichte des Herzogs von Mailand, eines Emporkömmlings. Juli 1515. Da er ohne Erben starb, brach nach seinem Tod im Jahr 1700 mit dem Spanischen Erbfolgekrieg ein regelrechter Weltkrieg aus.Mit Ferdinands Enkel Karl VI. Dieser gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass an einer beliebigen Stelle eines Chromosoms auf Grund blutsverwandter Vorfahren zwei gleiche Genvarianten vorliegen. Vor den Folgen von Inzucht – von der Türkei bis Indien ist sie bis heute nicht selten – darf schon jetzt gewarnt werden. Auf dem jungen Max, dem einzigen Sohn des römisch-deutschen Kaisers Friedrich III., ruht die Hoffnung des Reichs.