Er pumpt kräftig und immer weiter. Bundeswehr in Mali: Warum der Bundeswehr-Einsatz in Mali ins Leere läuft. „Die Malier sind keine Schuljungen, denen nur der professionelle Drill des deutschen Sportlehrers fehlt, um zuhause Sicherheit und Ordnung schaffen zu können.“Warum es mehr braucht als Ertüchtigung wie einst bei Turnvater Jahn erläutert der Wissenschaftler so: „Die malischen Institutionen, auch Armee und Polizei, sind vor 2012 vollkommen ausgehöhlt worden: der Sold unterschlagen, Ausrüstung, Waffen und Munition verkauft – kein Wunder, dass sie den Rebellengruppen nichts entgegenzusetzen hatten.“Die Offiziere hätten nicht mehr an den malischen Staat geglaubt, viele deshalb nur fürs eigene Überleben und das der Familie in die eigene Tasche gewirtschaftet.
So hat die Regierung bislang wenig Interesse gezeigt, möglichst schnell wieder eigenständig zu sein und ohne internationale Hilfe auszukommen.Stattdessen pflegt sie „das Image Malis als Kollateralschaden der fehlgeleiteten Zu ergänzen wäre, dass ein zu gut funktionierendes Militär von der Regierung auch als Bedrohung angesehen werden kann – weil die in der Region verbreitete Putschgefahr steigt. Merke: Streitkräfte sind immer ein Instrument in den Händen einer Regierung. Ziel der EUTM ist es, das malische Militär auszubilden.Seit 2013 wurden im Rahmen der EUTM fast 12 000 malische Soldaten ausgebildet. Doch dieses Ausbildungskonzept hat schon beim Einsatz in Afghanistan nicht funktioniert. Das grassierende Coronavirus wirft in den USA die Wahlkampfpläne der großen Parteien weiter über den Haufen. „Ohne lokal generiertes Wissen fehlt Berlin der Brückenkopf, der Handlungsfähigkeit erst ermöglicht“, schreibt Denis Tull von der SWP.Den über 1000 deutschen Soldaten sollten also möglichst bald mehr als nur eine Handvoll Diplomaten nach Mali folgen. „Wie die Bundesregierung bisher versucht, in Mali die Sicherheitskräfte zu ertüchtigen, basiert auf längst überholten Konzepten“, sagt Philipp Rotmann, stellvertretender Direktor des Global Public Policy Institute (GPPI) in Berlin. Zwei neue, umfangreiche wissenschaftliche Vielmehr seien die entscheidenden Faktoren politisch: Hat die Partnerregierung den Willen und die Fähigkeit, die Bevölkerung von der Legitimität ihrer Herrschaft zu überzeugen und die dafür nötigen Schritte zu gehen? Es geht also darum, einen lokalen Partner in die Lage zu versetzen, selbst für seine eigene Sicherheit zu sorgen.Das klingt erst einmal nachvollziehbar. Haben die herrschenden Eliten vor Ort und ihre internationalen Unterstützer ein gemeinsames Verständnis dieses politischen Ziels?In Mali ist es vor allem mit diesem gemeinsamen Verständnis nicht weit her. Die Aufhebung für vier Provinzen der Türkei weckt nun Begehrlichkeiten bei anderen Ländern. Mit einem Transportflugzeug unterstützt die Bundeswehr den Transport und Folgeversorgung von MINUSMA Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali-Truppen in Mali. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. Bis Dienstag galt die Reisewarnung der Bundesregierung noch für alle Regionen außerhalb Europas.
Aber sie sind eine Grundvoraussetzung, um lokale Kenntnisse zu gewinnen, eigene Netzwerke zu knüpfen und dadurch mehr Einfluss nehmen zu können. Die Denkfabrik kritisiert, dass sich die internationalen Kräfte zu sehr auf den Anti-Terror-Kampf fokussiert hätten.
Es ist nicht der einzige wichtige Einsatz, den die Bundesregierung ausweiten will. Als die Nachricht kam, dass ein Hubschrauber der Bundeswehr in Mali abgestürzt und dabei zwei Soldaten getötet worden seien, mögen sich viele gedacht haben: Ach, die Bundeswehr ist auch in Mali?Und warum nochmal? Das 18-jährige Heilbronner Talent Marco John trainiert unterdessen erstmals bei den Profis mit.
Mali-Experte Andrew Lebovich vom European Council on Foreign Relations erklärte, trotz internationaler Militäreinsätze und Hunderten Millionen Euro für Malis Regierung und die Sicherheitskräfte verschlechtere sich die Lage. Das sei ein Minus von rund 22 Prozent. Solange diese Regierung aber nicht in der Lage ist, damit angemessen umzugehen, geht militärische Aufbauhilfe ins Leere.Dennoch wird dieser Ansatz nun auch in Westafrika verfolgt.
die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Dazu ist ggf. Gleichzeitig werden die Sorgen vor einer chaotischen Abstimmung im November größer.
Die Mali-Mission ist die tödlichste, auf die sich die Vereinten Nationen jemals eingelassen haben: Seit Beginn im Jahr 2013 sind 180 Blauhelm-Soldaten in Mali gefallen, 15 alleine in diesem Jahr. Weitere Informationen: http://epaper.welt.de Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/180768302 Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Mali-Mission ist das größte Auslandsengagement der Bundeswehr Die Bundesregierung will die Sicherheitskräfte afrikanischer Staaten wie Mali „ertüchtigen“ – Hilfe zur Selbsthilfe.
Auch fehlt der Wille zur Eigenständigkeit. Mali - Nachrichten und Information: An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr aktualisiert, die wichtigsten News auf tagesschau.de Doch es gibt ein Problem mit diesem Konzept: Es hat noch nirgendwo wirklich funktioniert. Auch an dieser EU-Trainingsmission beteiligt sich die Die Bundeswehr ist seit 16 Jahren in Afghanistan und ein Ende des Einsatzes ist nicht in Sicht.